Einen Praktikumsplatz während einer Pandemie zu finden, ist gar nicht so einfach. Und so war ich froh, dass Christian mich in sein Redaktionsbüro in Gailhof aufgenommen hat. Bei ihm lerne ich nicht nur, mit Wörtern zu spielen und den richtigen Ton zu treffen. Ich bin auch Zeuge einer besonderen Zeit mit vielen Herausforderungen.
Die Welt ist geprägt von Abstand und Hygiene, was Pressetermine und Face-to-Face-Interviews erschwert. Daher wird fleißig aus der Zentrale in Gailhof operiert. Mit Hilfe von Zoom, Microsoft Teams, Skype und Co. versuchen wir, Nähe in Zeiten von Distanz herzustellen – und kommen dabei gelegentlich ins Schmunzeln. Mal schafft es jemand nicht, sein Mikrofon zu aktivieren, mal sitzt ein anderer vor dem virtuellen Eifelturm.
Solche Tools erleichtern das Arbeiten aus der Ferne, durch Kameras bleibt wenigstens etwas Persönliches. Manche Kunden greifen trotzdem gerne auf die altbewährte Telefonkonferenz zurück. Da kann es dann bei zweistelliger Teilnehmeranzahl schon mal chaotisch werden. Wer redet denn jetzt gerade? Und wessen Hund bellt seit fünf Minuten immer wieder und ist einfach nicht still zu kriegen?
Nach solchen Erlebnissen gucken wir uns häufig ungläubig an und unterhalten uns darüber, wie die Zeiten sich geändert haben. Manche Kunden oder Partner kenne ich aus unzähligen Telefonaten, habe sie aber noch nie gesehen. Verrückt. Man muss neue Wege gehen und den richtigen Umgang mit der Situation finden. Dann gelingt es, persönliche Beziehungen aufrechtzuerhalten und neue Kontakte zu knüpfen. Ganz ohne sich dafür auf einen Kaffee treffen zu müssen.
Hannes Wanger, Journalistik-Student, 4. Semester