Traumberuf? Oder eher Stress in Serie? Ich wäge immer vorsichtig ab, wenn ich dem Nachwuchs verraten soll, wie viel Spaß der Job des Journalisten und Texters macht. Der Verein „Politik zum Anfassen“ aus Isernhagen hatte mich gebeten, in der Gerhart-Hauptmann-Realschule in Hannover aus dem Nähkästchen zu plaudern. Zwei Stunden lang hat eine 10. Klasse darüber gestaunt, was man als Redakteur alles beherrschen muss. Besonders gefragt war Pikantes, weil höchst Aktuelles. Welchen Quellen dürfen wir noch vertrauen? Wie schützt man sich vor Fake-News? Fragen voller Skepsis wurden von mir mit Hilfe von viel Praxiserfahrung beantwortet. Wenn ich richtig aufgepasst habe, wurde in der Klasse so gut wie gar nicht gegähnt.
Faktenwerkstatt: Unter diesem Schlagwort stellt „Politik zum Anfassen“ etwas sehr Lobenswertes auf die Beine. Der Verein bringt Medienprofis und Schüler miteinander ins Gespräch. Ein Medienkompetenzprojekt sorgt direkt im Unterricht dafür, dass sich die Generation Handy damit beschäftigt, wie man vor lauter Nachrichten, Input und Medienmix eine sinnvolle Mischung hinbekommt. Dass Nachricht und Meinung in den Medien immer seltener getrennt bleiben, war „meinen“ Schülern aufgefallen. Ob Facebook und Twitter gute Nachrichtenquellen sind, haben wir lebhaft diskutiert. Am Ende der Schulstunden gab es Applaus. Eine Schülerin wollte sogar ein Autogramm von mir. Also doch ein Traumberuf.